Beim Ausmisten meines Schreibtisches fielen mir einige Notizen in die Hände, die es vielleicht verdienen, nicht im Papierkorb zu landen.
Vielleicht erfreuen sie auch das Herz des einen oder anderen Feuerwehr-Forschers oder könnten das Thema einer etwas vertiefenden Abschnittsarbeit eines Brandreferendars werden?
Wasser ist immer noch eines der besten Löschmittel; doch -wie man schon in der Feuerwehr-Grundausbildung lernt- für einige Zwecke nicht so recht geeignet. So bekommt man bei Bränden in elektrischen Anlagen (u.a. Computer und Rechenzentren) immer wieder „eindrucksvoll“ seine negativen Eigenschaften zu spüren:
· Die Leitfähigkeit des Wassers verursacht unerwünschte Kurzschlüsse mit dem Erfolg der Zerstörung des eigentlich zu schützenden Objektes bzw. der schmerzhaften Belästigung des Löschpersonals (besonders „beeindruckend bei Hochspannungsanlagen!)
· Die im „normalen“ Wasser gelösten Mineralien und Salze erzeugen nach dem Trocknen Schäden z.B. an empfindlichen Platinen und machen sie unbrauchbar.
Die Lösung des Problems war recht einfach (wenn man es sich traut auszuprobieren!) und wurde von mir vor 20 Jahren mutig durch einige praktische Versuche „verifiziert“ (wie man heute so schön sagt). Aber Vorsicht bei der Nachahmung ist angesagt, Strom tut weh! Und der Unterzeichner übernimmt aus verständlichen Gründen keinerlei Haftung.
Nehmen Sie einfach „Destilliertes Wasser“. Die Verwendung von voll-entsalztem (ultrareinem) Wasser für Löschzwecke dürfte technisch und finanziell (in Anbetracht der zu schützenden Werte) kein großes Problem sein.
Natürlich ist es nicht ganz so preiswert wie das „normale“ Wasser aus der Leitung, aber immer noch billiger als die anderen synthetischen Löschmittel.
· Bei einem Versuch gelang es mir, einen alten Fernsehapparat unter Wasser weiterlaufen zu lassen. Wenigstens das Bild funktionierte. Aus verständlichen Gründen konnte ich mich von der Tonqualität nicht überzeugen!.
· Ein Taschenrechner zeigte ebenfalls keinerlei Ausfallerscheinungen, als er in destilliertem Wasser versenkt wurde und funktionierte nach dem Trocknen noch jahrelang weiter. Das gleiche Schicksal überstand mein Motorola-Funkmelde-Empfänger!
· Ein PC gab seinen Geist auf; dies lag aber offensichtlich nicht an einem Kurzschluß, sondern an der mechanischen Abbremsung des Laufwerkes oder des Lüfters (Wasser ist halt etwas zäher als Luft!).
Wie gesagt, dies war 1980; inwieweit die heutigen „Elektronengehirne“ wasserfest sind, weiß ich nicht. Also- einfach mal ausprobieren!
Vielleicht läßt sich auch durch Zumischen eines „nonionischen“ Detergens ein nichtleitender Mittelschaum herstellen?
Leider ist die Patentierung dieser Idee nicht möglich („Herterichogen oder Herterichol“ hätten mich vielleicht zum Besitzer eines Daimlers gemacht) -aber was soll’s! So muß ich halt weiter Lotto spielen (eine Chance von 1:13 Millionen ist ja auch nicht schlecht!).
Vielleicht besteht die Chance, das „Aqua Dest“ in Feuerlöschern, Sprinklern oder im Tank eines TLF (als TLF-Elektro??) zum Wohle des deutschen Brandschutzes einzusetzen.
Aber: Unter den
entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen; testen Sie auf jeden Fall die Leitfähigkeit des H2O bevor Sie es verwenden.
So bei 1 µS je cm (mikro!!!-Siemens) sollte sie schon liegen!
Ich habe die Idee auch in der Feuerwehrzeitung "Brandschutz" veröffnetlicht. Aber offensichtlich hat niemand Ineresse, "Auqua Dest" einzusetzen!