Ein Auszug aus dem Buch der Richter 11
Die Geschichte spielt zu einer Zeit, als Israel noch kein Staat war und noch keinen König hatte – vor über 3000 Jahren.
Damals wurden die Stämme Israels von den sogenannten „Richtern“ geführt.
Da in Kanaan noch andere, fremden Völker lebten, die den Juden das Land streitig machten, gab es häufig Krieg. Die Richter hatten dann die Aufgabe, die
israelitische Streitmacht zu führen.
Einer dieser Anführer war Jeftah.
Sein Volk wurde von den mächtigen Ammonitern bedrängt; die Friedensverhandlungen mit dem Ammoniterkönig verliefen erfolglos.
So führte Jeftah die Stämme Israels in den Krieg und sich selbst in eine ausweglose Situation:
Hier der Bibeltext:
(Nach der Übersetzung der Gute Nachricht-Bibel, aus dem Buch der Richter 11,29-40)
29 Da nahm der Geist des HERRN Besitz von Jeftah, und Jeftah durchzog das ganze Gebiet von Gilead und
Manasse. Dann kehrte er nach Mizpa in Gilead zurück, um von dort in den Kampf gegen die Ammoniter zu ziehen.
30 Vorher legte er ein Gelübde ab und versprach dem HERRN: »Wenn du die Ammoniter in meine Hand gibst
31 und ich wohlbehalten nach Hause zurückkehre, soll das, was mir als Erstes aus der Tür meines Hauses entgegenkommt, dir gehören. Ich will es dir als Opfer auf deinem Altar verbrennen.«
32 Dann zog Jeftah in den Kampf gegen die Ammoniter und der HERR gab sie in seine Hand.
33 Jeftah brachte ihnen eine schwere Niederlage bei und nahm ihnen das Gebiet von Aroër bis nach Minnit und Abel-Keramim ab, insgesamt 20 Städte. So zwang der HERR die Ammoniter vor den
Israeliten in die Knie.
34 Als nun Jeftah zu seinem Haus nach Mizpa zurückkehrte, wer kam da aus der Tür? Seine Tochter, seine Einzige! Er hatte außer ihr keine Kinder. Sie trat aus dem Haus und kam ihm entgegen, dabei
tanzte sie und schlug das Tamburin.
35 Als er sie sah, zerriss er sein Gewand und rief: »Ach, meine Tochter, du stürzt mich in tiefstes Leid! Dass du es sein musst! Was für einen Schmerz fügst du mir zu! Ich habe dem HERRN mein
Wort gegeben und kann es nicht zurücknehmen.«
36 Sie aber sagte: »Mein Vater, wenn es so ist, dann tu an mir, was du nun einmal ausgesprochen hast. Der HERR hat dir ja auch den Sieg über deine Feinde, die Ammoniter, geschenkt.«
37 Dann fügte sie hinzu: »Gewähre mir nur eine Bitte! Lass mich noch zwei Monate leben. Ich möchte auf die Hügel dort unten gehen und mit meinen Freundinnen darüber weinen, dass ich unverheiratet
sterben muss.«
38 »Geh nur«, sagte ihr Vater und gab ihr zwei Monate Zeit. So ging sie mit ihren Freundinnen auf die Hügel, um zu weinen.
39 Als die Frist verstrichen war, kehrte sie zu ihrem Vater zurück, und er tat an ihr, was er dem HERRN versprochen hatte. Sie war noch eine unberührte Jungfrau, als sie starb. Daraus entstand
der Brauch in Israel,
40 dass die jungen Frauen einmal in jedem Jahr hinausgehen und vier Tage lang die Tochter Jeftahs aus Gilead beweinen.
Die Geschichte von der Tochter des Jeftah ist eine grausame Geschichte.
Ein „Text des Terrors“ !
Selbst Martin Luther schrieb dazu: „Man will, er habe sie nicht geopfert, aber der Text steht klar da.“
Das Grausame lässt sich nicht weginterpretieren, nicht leugnen.
Mit diesem Gott will ich nichts zu tun haben!