· Kurz gefasst lautet die Aufgabe: Welchen Durchmesser und welche Höhe muss man für den Dosenzylinder wählen, damit die Dose ein Volumen von 0,5 l fasst und die Oberfläche (das ist der Materialverbrauch) möglichst klein wird.
· Dabei handelt es sich um ein Extremwertproblem mit Hauptbedingung (= die Oberfläche soll minimal werden) mit einer Nebenbedingung (= das Volumen beträgt 0,5 l = 500 cm³).
· Bei derartigen Problemen muss man zunächst sowohl Haupt- als auch Nebenbedingung als Gleichung aufstellen. In diesem Fall sind Durchmesser d des Zylinderkreises und Höhe h des Zylinders die beiden Unbekannten (die wir berechnen wollen).
· Die Formeln für das Volumen V und die Oberfläche F eines Zylinders kann man in der Formelsammlung nachschauen. Zu beachten ist, dass die Oberfläche eines Zylinders aus den beiden Kreisen und einem Rechteck (dem Zylindermantel) besteht.
· Es gilt V = ¶/4 * d² * h = 500 cm³ als Nebenbedingung und F = ¶/2 * d² + ¶ * d * h als Hauptbedingung, die minimal werden soll. Die Hauptbedingung enthält zunächst noch die beiden Unbekannten d und h. Aus der Nebenbedingung kann man nun eine der beiden Unbekannten (h bietet sich an, da einfacher zu rechnen) separieren und in die Hauptbedingung einsetzen. Das Verfahren ähnelt dem Einsetzen bei zwei Gleichungen mit zwei Unbekannten.
· Man erhält h = 2000/(¶ * d²) (die cm³ seien für die weitere Rechnung weggelassen; das Ergebnis errechnet sich dann in der Einheit "cm") und setzt dies in die Oberfläche F ein.
· F (d) = ½ * ¶ * d² + ¶ * d * (2000/¶ d²) = ¶/2 * d² + 2000/d. Das heißt, die Oberfläche der Dose hängt nun nur noch vom Durchmesser d ab.
· Gemäß der Aufgabe soll die Oberfläche minimal werden, Wir suchen also einen Extremwert dieser Funktion.
· Dafür leitet man F(d) nach der Variablen d ab und setzt die Ableitung gleich Null.
· Man berechnet F'(d) = ¶ d - 2000/d² (die Ableitung von 1/d kann man in der Formelsammlung nachsehen, falls man diese nicht mehr weiß).
· Für ein Extremum gilt: ¶ d - 2000/d² = 0.
· Hieraus berechnet man d³ = 2000/¶ und d = 8,6 cm. Die Minimaldose hat also einen Durchmesser von knapp 9 cm.
· Die Höhe h der Dose berechnet man nun aus der Nebenbedingung (vgl. Punkt 6) zu h = 8,6 cm. Durchmesser und Höhe stimmen also überein.
Die ideale Bierdose (Inhalt 500 ml) hat also einen „quadratischen“ Querschnitt.
D.h. sie ist genau so „dick“ wie hoch.
Die 500 ml - Bierdose mit der allergeringsten Oberfläche wäre eine Kugel mit 9,85 cm Durchmesser. Sie hätte eine Oberfläche von 305 cm². Der Unterschied zu der „quadratischen“ Dose mit 348 cm² Oberfläche ist nicht mehr gravierend. Von der Schwierigkeit der Herstellung und der schlechteren Stapelfähigkeit ganz zu schweigen“
Natürlich gilt diese Überlegung ohne Berücksichtigung der Falze. Doch dies ist eine andere Geschichte!