Neulich habe ich mich durch die 5 Bücher Mose (das Pentateuch) gearbeitet.
Sie werden von den Juden als TORA bezeichnet und gehören zusammen mit dem "Neuen Testament" zur Bibel der Christen, dem Wort Gottes.
Je nachdem, wie es ihnen passt, holen sich die Christen aus dem Alten Testament bestimmte Gebote heraus und bezeichnen eine Abweichnung davon als "Sünde".
So mussten in meiner Jugend meine 9 jährigen katholischen Mitschüler jede Woche zur Beichte gehen und sich vorher irgendwelche Sünden ausdenken, die sie dem Kaplan dann beichteten: "Ich habe gegen das 4. Gebot verstoßen und mit meiner Mutter gestritten".
Dabei sind die "10 Gebote" nur ein kleiner Teil von insgesamt 613 GESETZEN, die Moses auf dem Berge Sinai von seinem Gott Jahwe erhalten hatte. Und an die sich z.B. die orthodoxen Juden heute noch halten (müssen)!
Die restlichen 603 Gesetze werden als "altmodisch", obsolet, überkommen und heute nicht mehr gültig bezeichnet.
Als logisch denkender Mensch habe ich mit dieser Argumentation meine Probleme.
Eine Hauptbegründung Luthers für die Reformation war
Sola scriptura – tota scriptura:
allein die Schrift heißt auch die gesamte Heilige Schrift.
Nach seinem Grundsatz darf man sich also nicht nur Lieblingsverse bei Argumentationen herauspicken, sondern muss das gesamte biblische Zeugnis beachten.
Entweder ist die Bibel das Wort GOTTES und ALLES stimmt und muss eingehalten werden ------- oder es stimmt einiges nicht (mehr). Aber: Was stimmt denn nun?
Ist es zulässig, je nach Zeitgeist, Gebote weg zu lassen bzw. zu ignorieren?
Sozusagen ein biblisches "Cherry Picking"?
Können die Gesetze, die Gott vor 3.000 Jahren erlassen hat, überhaupt "veralten"?
Sind für Gott 1.000 Jahre nicht wie 1
Tag, wie es im Psalm 90 heißt?
Wer gibt der Kirche das Recht zu bestimmen, was GESETZ ist und bleibt und was nur UEBERLIEFERUNG ist und nicht mehr zeitgemäß ist?
Verwirrung ist angesagt!
Wir regen uns über die muslimischen Fundamentalisten auf, die nach der Scharia leben und Homosexuelle und Ehebrecher steinigen. Dabei haben sie ihren Koran nur genau durchgelesen und halten sich an die Gesetze, die darin verkündet sind.
Die Christen lesen offensichtlich ihr "Wort Gottes" nicht genau oder halten sich bewusst nicht an die Gesetze, die ihr GOTT dem auserwählten Volk Israel verkündet hat.
Da ich Agnostiker bin, habe ich mit den
Widersprüchen der ursprünglichen Gesetze Gottes mit den heutigen Gesetzen kein Problem. Fürmich ist die Bibel eine Art
"Märchenbuch".
Und als Humanist lebe ich nach der Goldenen Regel. Dafür brauche ich kein "Wort Gottes", welches seine Anhänger eh nicht (nicht mehr?) befolgen.
Übrigens habe ich als Feuerwehrmann bei jedem Wochenend-Dienst gegen das 3. Gebot verstoßen und kein
schlechtes Gefühl dabei gehabt!
Einige der 613 Gesetze, die Moses von Jahwe
auf dem Berge Sinai erhalten hat
Richard Dawkins, einer der bekanntesten zeitgenössischen Atheisten, beschreibt den Gott des ersten Teils der Bibel mit den Worten:
„Der Gott des Alten Testaments ist die unangenehmste Gestalt der gesamten Dichtung: eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender Überwachungsfanatiker; ein
rachsüchtiger, blutrünstiger ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer, Kinder und Völker mordender, ekliger, größenwahnsinniger, sadomasochistischer,
launisch-boshafter Tyrann."
Gottes Befehl, das ganze Volk der Kanaanäer auszurotten (5. Mose 20,16f)
Aber in den Städten dieser Völker hier, die dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat, sondern sollst an ihnen den Bann vollstrecken, nämlich an den Hetitern, Amoritern, Kanaanitern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, damit sie euch nicht lehren, all die Gräuel zu tun, die sie im Dienst ihrer Götter treiben, und ihr euch so versündigt an dem HERRN, eurem Gott.
Und bei Josua 6,21:
„Und alles, was in der Stadt war, weihten sie der Vernichtung mit der Schärfe des Schwerts, Mann und Frau, Jung und Alt, Rind, Schaf und Esel.“
Offensichtlich haben die Juden bei der Eroberung Kanaans im Namen ihres Gottes ein grausames Blutbad angerichtet.
"Wer des Herrn Namen lästert, der soll des Todes sterben."
wir dürfen keine Blutwurst essen; auch kein Panhas, roter Pressack und „Kölscher Kaviar“.
Nur halte dich an diesen Grundsatz:
Iss niemals das Blut! Denn das Blut ist das Leben. Iss das Leben nicht zusammen mit dem Fleisch! Du darfst es auf keinen Fall essen, sondern schütte es auf die Erde! Wie Wasser soll es im Boden
versickern. Iss es nicht!
Tätowierungen und Glatze sind von Gott verboten
Ihr seid Kinder des Herrn, eures Gottes! Deshalb dürft ihr euch nicht die Haut ritzen, wenn jemand gestorben ist. Ihr dürft euch auch keine Glatze scheren lassen, sodass ihr über der Stirn kahl seid.
Kaninchen und Wildschwein sind unrein
Diese Tiere dürft ihr nicht essen: Kamel, Hase und Klippdachs. Denn sie sind zwar Wiederkäuer, haben aber keine ganz gespaltenen Klauen. Deshalb sind sie unrein für euch. Eine andere Ausnahme ist das Wildschwein. Denn es hat zwar ganz gespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer. Deshalb ist es unrein für euch. Ihr dürft diese Tiere nicht essen. Ihr dürft sie nicht einmal anfassen, wenn sie verendet sind!
Hummer, Muscheln, Shrimps verboten
Von den Wassertieren dürft ihr alle essen, die Flossen und Schuppen haben. Was keine Flossen und Schuppen hat, dürft ihr nicht essen. Sie sind unrein für euch.
im Pudding-Topf darf (auch nach dem Spülen) kein Gulasch gebraten werden
Wenn du ein Jungtier für ein Mahl zubereitest, darfst du es nicht in der Milch seiner Mutter kochen!
nach 7 Jahren sind alle Schulden weg
Am Ende jedes siebten Jahres sollst du einen Schuldenerlass durchführen. Und so soll dieser Schuldenerlass aussehen: Jeder, der seinem Nachbarn etwas geliehen hat, soll ihm die Schulden erlassen. Er darf von seinem Nachbarn und Bruder keine Rückzahlung mehr fordern.
Von einem Ausländer darfst du weiterhin die Rückzahlung fordern. Was du aber deinem Bruder geliehen hast, sollst du ihm erlassen.
Aussage gegen Aussage
Die Aussage eines einzigen Zeugen darf nicht ausschlaggebend sein bei einem Urteil –egal, ob es sich um ein Verbrechen handelt, ein Vergehen oder eine andere Tat. Erst durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen wird die Sache entschieden.
exakte Vergeltung
Beim Strafmaß gilt der Grundsatz: Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand und Fuß für Fuß.
nach diesen Geboten wäre heute das „Kriege führen“ schwierig
Hat jemand ein Haus neu gebaut und es noch nicht eingeweiht? Der soll wegtreten und nach Hause zurückkehren! Sonst stirbt er im Kampf und ein anderer weiht es ein!
Hat jemand einen Weinberg angelegt und noch nicht die ersten Trauben geerntet? Der soll wegtreten und nach Hause zurückkehren! Sonst stirbt er im Kampf und ein anderer erntet.
Ist jemand mit einer Frau verlobt und hat sie noch nicht geheiratet? Der soll wegtreten und nach Hause zurückkehren! Sonst stirbt er im Kampf und ein anderer heiratet sie!
Außerdem sollen die Beamten das Heer fragen:"Fürchtet sich jemand und hat keinen Mut? Der soll wegtreten und nach Hause zurückkehren! Sonst steckt er seine Brüder mit seiner Mutlosigkeit an."
"make love not war":
Wenn ein Mann gerade erst eine Frau geheiratet hat, muss er nicht mit in den Krieg ziehen. Auch sonst soll er keinen Dienst tun müssen, sondern für ein Jahr von allen Pflichten befreit
sein.
Er soll zu Hause bleiben und das Leben gemeinsam mit seiner Frau genießen.
aufmüpfige Pubertierende werden gesteinigt
Folgender Fall: Jemand hat einen aufsässigen und rebellischen Sohn. Der lässt sich nichts sagen, weder von seinem Vater noch von seiner Mutter. Sie versuchen es mit Strafen, aber er hört trotzdem
nicht auf sie.
Dann sollen sein Vater und seine Mutter ihn packen und zu den Ältesten der Stadt bringen. Im Tor des Ortes soll der Fall behandelt werden. Sie sollen zu den Ältesten der Stadt sagen: "Das ist
unser Sohn, er ist aufsässig und rebellisch.Nie hört er auf uns.Er verschwendet alles und ist ein Säufer." Dann sollen alle Männer der Stadt ihn steinigen,und er soll sterben.
das gilt auch heute noch !
Wenn du ein neues Haus baust, sollst du ein Geländer rund um dein Dach anbringen.
Tust du es nicht, ist es deine Schuld, wenn jemand vom Dach herunterfällt. Sein Blut lastet dann auf deinem Haus.
Seltsam!
Pflanze in deinem Weinberg außer Weinreben nicht noch andere Pflanzen an!
Tust du es doch,gehört das Ganze dem Heiligtum –sowohl die Pflanzen, die du gesät hast, als auch der Ertrag des Weinbergs.
Du sollst ein Rind und einen Esel nicht zusammen in ein Joch spannen und mit ihnen pflügen.
kein Mischgewebe !
Du sollst keine Kleider tragen, die aus verschiedenen Stoffen gemacht sind, also nicht Wolle und Leinen vermischt.
Du sollst dir Quasten machen und an die vier Zipfel deines Mantels nähen, den du dir überziehst.
Meine Satzungen sollt ihr halten: Lass nicht zweierlei Art unter deinem Vieh sich paaren und besäe dein Feld nicht mit zweierlei Samen und lege kein Kleid an, das aus zweierlei Faden gewebt ist.
( Lev 19,19)
Schluss mit Lustig !
Anders ist es, wenn der Vorwurf wahr ist, dass die Frau bei der Hochzeit nicht mehr Jungfrau war. Dann soll man die Frau bestrafen und vor die Tür ihres Vaterhauses führen.
Dort sollen die Männer der Stadt sie steinigen und sie töten.
Eine junge Frau, die noch Jungfrau ist, ist mit einem Mann verlobt. Mitten in der Stadt begegnet ihr ein anderer Mann und der schläft mit ihr.
Dann sollst du die beiden zum Tor hinausbringen und sie zu Tode steinigen.
(aus diesem Grund wollte Joseph seine Verlobte Maria verlassen, als sie vom Heiligen Geist schwanger war; er hätte den ersten Stein werfen müssen!)
Folgende Personen dürfen nicht teilnehmen, wenn sich Israel als Gemeinde des Herrn versammelt:
Wer einen verletzten Hoden oder Penis hat,
Wenn du musst, sollst du aus dem Lager gehen. Dort kannst du dein Geschäft erledigen.
Hab immer eine kleine Schaufel dabei. Grab damit ein Loch, bevor du dich hinhockst.
Wenn du fertig bist, deck deinen Haufen zu.
zinsloses Darlehen?
Du sollst von einem Israeliten keine Zinsen nehmen –er ist doch dein Bruder. Nimm keine Zinsen, wenn du ihm Geld geliehen hast oder wenn du ihm Essen geliehen hast! Auch für irgendetwas anderes,
das man leihen kann, darfst du keinen Zins erheben.
Von einem Fremden darfst du Zinsen verlangen, aber von deinem Bruder nicht. Dann wird der Herr, dein Gott, dich segnen bei all deiner Arbeit.
da wird sich der Winzer nicht freuen!
Du erntest Trauben in deinem Weinberg. Dann halte nicht noch Nachlese! Lass den Rest für die Fremden, Waisen und Witwen!
Wenn du am Weinberg eines anderen vorbeikommst, darfst du nach Herzenslust Trauben essen. Aber in ein Gefäß darfst du sie nicht sammeln.
Wenn du am Kornfeld eines anderen vorbeikommst, darfst du mit der Hand Ähren abreißen.
Aber mit der Sichel darfst du das Korn nicht ernten.
Schluss mit dem Monats-Gehalt !
Du sollst die Notlage eines Arbeiters, der arm und bedürftig ist, nicht ausnutzen –egal ob es einer deiner Brüder oder ein Fremder ist, der in einer Stadt deines Landes lebt.
An dem Tag, an dem er für dich gearbeitet hat, zahle ihm seinen Lohn aus –ehe die Sonne untergeht!
ohne Mampf kein Kampf !
Du sollst einem Ochsen nicht das Maul zubinden, wenn er den Dreschschlitten zieht: Lass ihn fressen!
mische dich nicht ein!
Folgender Fall: Zwei Männer kämpfen miteinander, ein Mann mit seinem Bruder. Da kommt die Frau des einen angelaufen, um ihrem Mann gegen den anderen zu helfen. Sie greift dem Gegner an seine Hoden. Dann soll man ihr die Hand abhacken. Du sollst kein Mitleid mit ihr haben.
3 % pro Jahr für die Armen spenden
Folgendes gilt für jedes dritte Jahr: Leg den zehnten Teil deiner Ernte zur Seite! Gib ihn den Bedürftigen in deiner Stadt, den Leviten, Fremden, Waisen und Witwen! Sie sollen sich satt essen in deinen Toren.
die armen Homos !
Und wenn ein Mann bei einem Mann liegt, wie man bei einer Frau liegt, dann haben beide einen Greuel verübt
Sie müssen getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen.
Rasieren und Tätowieren verboten !
Ihr sollt euer Haar am Haupt nicht rundherum abschneiden, noch euren Bart stutzen. Ihr sollt um eines Toten willen an eurem Leibe keine Einschnitte machen noch euch Zeichen einätzen; ich bin der Herr.
die arme Kuh !
Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau so stößt, dass der Betreffende stirbt, dann muss man das Rind steinigen, und sein Fleisch darf man nicht essen; der Eigentümer des Rinds aber bleibt straffrei.
Ausschluss-Kriterien für Priester
Keiner deiner Nachkommen, auch in den kommenden Generationen, der ein Gebrechen hat, darf herantreten, um die Speise seines Gottes darzubringen.
Denn keiner mit einem Gebrechen darf herantreten: kein Blinder oder Lahmer, kein im Gesicht oder am Körper Entstellter, kein Mann, der einen gebrochenen Fuß oder eine gebrochene Hand hat, keiner mit Buckel, Muskelschwund, Augenstar, Krätze, Flechte oder Hodenquetschung.
Nachlese:
Man darf nicht die äußeren Geschlechtsmerkmale eines nahen Verwandten aufdecken. (3 Mose 18:6ff, 3 Mose 20 11ff)
Ein Ehepaar darf nicht während ihrer Menstruation Geschlechtsverkehr haben. (3 Mose 18:19)
Wer mit Tieren Geschlechtsverkehr hat, muss gesteinigt werden. (3 Mose 18:23, 3 Mose 20:15+16)
Man soll Vater und Mutter fürchten und nicht verfluchen. (3 Mose 20:9)
Man soll den Sabbat halten. (3 Mose 19:30)
Man darf keine Götzenbilder anbeten. (3 Mose 19:4)
Man darf nicht länger als zwei Tage vom Heilsopfer essen. (3 Mose 19:6)
Man darf auf den Feldern keine Nachlese halten. (3 Mose 19:9)
Man darf nicht stehlen, lügen oder betrügen. (3 Mose 19:11)
Man darf nicht falsch schwören. (3 Mose 19:12)
Man soll gerecht auftreten und gerecht richten. (3 Mose 19:15, 3 Mose 19:35)
Vieh von zweierlei Art soll sich nicht begatten. (3 Mose 19:19)
Man darf nicht auf einem Acker gleichzeitig zweierlei Samen säen. (3 Mose 19:19)
Man darf keine Kleidung, die aus einem Stoff mit zweierlei Fäden (z.B. Baumwolle und Wolle) gewebt ist, tragen. (3 Mose 19:19)
Man darf kein Blut essen. (3 Mose 19:26)
Wahrsagerei und Zauberei ist verboten. (3 Mose 19:26, 3 Mose 19:31, 3 Mose 20:6)
Man darf nicht den Rand des Haupthaares rund scheren. (3 Mose 19:27)
Man darf den Rand des Bartes nicht stutzen. (3 Mose 19:27)
Man darf sich nicht tätowieren lassen. (3 Mose 19:28)
Hurerei ist verboten. (3 Mose 19:29)
Fremde darf man nicht unterdrücken. (3 Mose 19:33+34)
Ehebrecher müssen gesteinigt werden. Beide! (3 Mose 20:10)